Alles hat seine Zeit.
Auch Predigten haben ihre Zeit.
Ich würde wahrscheinlich keine Predigt aus dem Archiv ziehen, um sie noch einmal «auf zu wärmen». Die Auslegungen des Wortes Gottes sind eben auch der Vergänglichkeit unterworfen.
Von 1974 bis 1989 hatte ich jedoch alle Notizen zu den Predigten und Ansprachen als Dokumentation in Boxen abgelegt. Die meisten Notizen waren handschriftlich. Physisch waren diese Notizen viel Papier, alles im gleichen A-5 Format, damit es als Predigtnotiz handlicher war. Wozu habe ich eigentlich diese über 900 Notizen gesammelt? Nun, es waren von mir erarbeitete Texte. Oft ging es leicht, manchmal schwer, oft waren es geschenkte Botschaften, manches Mal auch erkämpfte Übersetzungen der biblischen Wahrheiten.
Diese Texte habe ich heute durchstöbert und dann entsorgt. Dazu habe ich ein Dankgebet gesprochen. Es war doch alles lauter Gnade, wenn es gelingen durfte, die Menschen mit diesen Elaboraten anzusprechen.
Verbunden mit den Werkstücken sind auch die vielen Erinnerungen an Menschen auf drei Gemeindebezirken. Die Erinnerungen an 15 Jahre im Dienst auf drei Gemeindebezirken! Sicher eine der besten Zeiten in meinem Dienst und Leben.
Alles hat seine Zeit: Auch Aufräumen hat seine Zeit. Worte der Betroffenheit und der Begeisterung sind zu Papier geworden und nun entsorgt.
Dankbar lasse ich los.
Die andere Dimension meines Dienstes wird nachhaltiger sein. Jesus sagte doch: Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan!
Heinrich Bolleter