Noch erst waren es die Kirchen, welche in einer individualisierten Gesellschaft auf die Notwendigkeit von Gemeinschaft hingewiesen haben. Und das oft mit relativ geringem Erfolg.
Aus der angelsächsischen Welt kommt nun ein neuer Trend, welcher Gemeinschaft (community) gross schreibt. Es geht nach meiner Einschätzung zwar nicht um Nächstenliebe, sondern widereinmal um das "Haben". Wo wir es uns nicht mehr leisten können, Dinge selber zu besitzen, suchen wir Wege, mit "Sharing Modellen" uns eine Nutzungsdauer für Dinge zu kaufen. Was beim Car-Sharing funktioniert, muss doch auch mit anderen Dingen funktionieren. So sollen nun in der Nachbarchaft Gemeinschaften entstehen, wo man sich kurzzeitig Dinge zum Nutzen leiht. Mit der neuen Vernetzung durch das Smartphone und das Internet können so kurzlebige Gemeinschaften entstehen. Ob sie sich über den technischen Nutzen hinaus auch zu neuen nachbarschaftlichen Gemeinschaften entwickeln, muss sich noch zeigen.
Auch wie sich dieser Trend auf den Auftrag der Kirchen, Gemeinschaft durch Nächstenliebe zu fördern, auswirken kann, ist noch völlig offen.
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